Ein liturgischer Einspruch

Ein liturgischer Einspruch

«Ministranten drehen Woelki bei Messe in Rom den Rücken zu.»[1] Auch als mit Gottesdiensten befasste Wissenschaftlerin musste ich diese Zeile kurz sacken lassen, ehe sich mir ein inneres Bild von dieser Szenerie auftat. Der Titel eines kurzen Artikels auf Spiegel Online, veröffentlicht am 05. Oktober 2022, verweist auf eine Aktion, die lohnt, in liturgischer Perspektive beleuchtet zu werden.

Miriam Löhr

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The Queens Funeral

The Queens Funeral

Liturgie als stimmiges und telegenes Passageritual

Das längst totgesagte Ritual christlicher Liturgie erweist sich für einmal als quicklebendig und medienwirksam: Die Abdankungsfeier für die verstorbene Queen Elisabeth II wurde mit bis ins Einzelne durchkomponierten Gottesdiensten und Prozessionen begangen. In scharfem Kontrast zum aktuellen Hype der Authentizität und Spontaneität in den Sozialen Medien und darüber hinaus steht ein strenges Ritual, in dem ganz andere Kriterien der Gestaltung relevant zu sein scheinen. Wie ist das zu deuten? – Ein Versuch.

David Plüss

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«Singen und Sagen» – oder warum nicht einfach nur «Sagen»?

«Singen und Sagen» – oder warum nicht einfach nur «Sagen»?

Warum singen wir eigentlich im Gottesdienst? Warum sprechen wir nicht nur? In den letzten beiden Blog-Beiträgen haben Ralph Kunz und David Plüss gezeigt, dass Worte niemals allein dastehen, dass es die Stimmen oder die Gesten der Sprechenden und Hörenden braucht, damit Menschen einander verstehen können. Aber warum das Singen? Lenkt es nicht vom Eigentlichen ab, nämlich von den Aussagen und Inhalten des Glaubens? Den Verdacht gab es immer wieder, und er taucht auch heute noch auf. Die Frage, ob und in welcher Weise Musik und Gesang im Gottesdienst Raum haben sollten, hat immer wieder Kirchen und Konfessionen getrennt. Dieser Beitrag lädt dazu ein, mit Erkenntnissen aus den Neurowissenschaften neue Brücken zu bauen.

Dorothea Haspelmath-Finatti

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Leichte Sprache ist (nicht) ganz einfach

Leichte Sprache ist (nicht) ganz einfach

Was ist «Leichte Sprache»? Und was unterscheidet sie von der «einfachen Sprache»? Es sind vereinfachte Formen des Deutschen. Als wichtige Instrumente für Barrierefreiheit sind diese Vereinfachungen relevant für die Inklusion. Menschen, die sprachlich weniger kompetent sind, verstehen besser, was ihnen gesagt oder geschrieben wird. Es ist eine „Entkomplizierung“, die bestimmten Regeln folgt.

Ralph Kunz

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Abendmahl digital: Worst Case oder Möglichkeitsraum?

Abendmahl digital: Worst Case oder Möglichkeitsraum?

„Selbstbedienung mit plastikversiegeltem Brot und Wein vor dem Bildschirm mit Abendmahlsgottesdienst-Video“: für den Theologen Michael Welker[1] ein Worst Case-Szenario, das er schon weit vor der Corona-Pandemie nahezu prophetisch beschrieben hat. Es bewog ihn zur Aussage, hier würde „nicht mehr das Abendmahl Christi gefeiert“. Ist das so? Eine interessante Frage, findet

Katrin Kusmierz

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Das reformierte Ausgleichsventil zu liturgisch (eigentlich) Schönem: der „promenadologische Einzug“

Das reformierte Ausgleichsventil zu liturgisch (eigentlich) Schönem: der „promenadologische Einzug“

Liturgische Gesten und Bewegungen gehören ja nicht zum Lieblings- und Kernrepertoire reformierter Pfarrpersonen. Es lohnt sich aber über die theologischen Aussagen hinter so mancher vermeintlich nebensächlichen Entscheidung nachzudenken. So bei der Frage, wo die Pfarrperson/Liturg:in bei Beginn des Eingangsspiel ist und wie sie da hinkommt, wo sie gerne sein möchte. Ein paar Gedanken zum Einzug, halben Prozessionen und – hoffentlich – ein Mutmacher für ganze Sachen.

André Stephany

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